icon-symbol-logout-darkest-grey

Diversity in der Medizin. Historsiche und ethische PerspektivenRassismus, rassistische Diskriminierung und die (psychische) Gesundheit

  • Tuesday, 28. May 2024, 18:15 Uhr
  • Online
    • Dr. Amma Yeboah, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Dozentin und Lehrbeauftragte

Rassismus und rassistische Diskriminierung beinhalten strukturelle, kulturelle, interpersonelle und individuelle Aspekte, die sich historisch und kontextuell verändern. Rassistisches Handeln, sowie rassistische Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitswesen sind u.a. die wichtigsten Determinanten von gesundheitlichen Ungleichheiten in der Bevölkerung. Internationale Studien der vergangenen 30 Jahre belegen, dass rassistische Diskriminierung eine unabhängige Einflussgröße für die psychische und physische Gesundheit darstellt. Insbesondere die psychische Gesundheit wird durch rassistische Diskriminierung erheblich beeinträchtigt. Im Beitrag werden die Folgen rassistischer Diskriminierung bei der Gesundheitsversorgung dargestellt und die Zuhörerschaft wird eingeladen, Lösungsstrategien zur Überwindung von Rassismus für den Standort Deutschland mitzudiskutieren.

Weitere Informationen und Teilnahme

Die Veranstaltungen finden online (über Zoom) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zugangsdaten
Meeting ID: 685 2845 2549
Passwort: IGEM-HD

Alle Termine der Veranstaltung 'Diversity in der Medizin. Historische und ethische Perspektiven'

Gesellschaftliche Prozesse des „Otherings“, der Herstellung des „Anderen“, haben die Medizin in ihrer historischen Entwicklung geprägt – und die Medizin prägte diese. Und auch heute bestimmen und legitimieren Gesundheitsnormen
Differenzkategorien und umgekehrt – mit zum Teil schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen: Frauen, People of Color, LGBTIQ*, Menschen mit Behinderungen und von Armut Betroffene werden wegen des ihnen zugeschriebenen
„Andersseins“ in der medizinischen Versorgung benachteiligt.

Unser Gesundheitssystem versagt regelmäßig dabei, Menschen, die nicht der Norm entsprechen, ihren Bedürfnissen entsprechend zu versorgen. Leitbilder von Gesundheit und Krankheit entwickel(te)n sich in stetigem Bezug auf Differenzkategorien weiter und haben sich daher im Laufe der Medizingeschichte mehrfach gewandelt. Heute werden Social Justice und Diversity in der Gesundheitsversorgung zunehmend thematisiert. Dies kommt Betroffenen von Diskriminierung zugute, provoziert aber auch teils heftige Abwehrreaktionen. Insbesondere affirmative Therapie und Beratung für minderjährige LGBTIQ*-Personen, die diese darin unterstützen sollen, ihre sexuelle Orientierung zu erforschen, zu bejahen, zu festigen und zu integrieren, sowie Gesundheitsleistungen für Asylbewerber:innen sind davon betroffen.

Im Rahmen der Vortragsreihe des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin werden in mehreren Vorträgen Aspekte von Diversity durch die Perspektiven von Geschlechtergeschichte, Psychiatrie und Psychotherapie, Public Health sowie Disability History beleuchtet.